Hauptkatalog 2022
Hauptkatalog 2022
Rad und Schiff 2022
Kleiner historischer Überblick
Donauwörth liegt in Nordschwaben, an den Mündungen von Wörnitz, Zusam, Kessel und Schmutter in die Donau. Die bayerisch-schwäbische Stadt hat 18.500 Einwohner, und seit 4500 Jahren ist eine Besiedlung des Donauwörther Raumes durch Bodenfunde (Jungsteinzeit), Flussfunde (Bronzezeit), Hügelgräber auf dem Schellenberg (Hallstattzeit) und Siedlungsspuren gesichert. Schon früh wurde eine Brücke über die Donau erbaut, die der Stadt zu Wohlstand verhalf. Von der Burg Mangoldstein wurde der Donauübergang bewacht. 1308 wurde die damalige Ruine Mangoldstein abgetragen - ihre letzten Reste wurden 1818 beseitigt. Ein Zeichen einstigen Wohlstandes sind die zahlreichen kunsthistorischen Schätze der Kirchen: die Pietá (1508), eine frühbarocke Darstellung, die steinerne Muttergottes und das gotische Sakramentshäuschen. Im Jahre 1193 wurde Donauwörth, damals noch Werd, durch Kaiser Heinrich VI. zur Stadt erhoben. 1256 ließ der Wittelsbacher Herzog Ludwig II. in Schwäbischwerd seine Frau Maria von Brabant aus ungeklärten Motiven als Ehebrecherin enthaupten. Regelmäßige Theateraufführungen bringen die tragische Begebenheit auch heute noch in Erinnerung. In der Folge der Religionswirren, in denen die Stadt die Reformation unterstützt hatte, kam sie 1607 unter Reichsacht und wurde von Herzog Maximilian von Bayern in bayerischen Pfandbesitz umgewandelt. Als Reaktion auf diese Okkupation schlossen sich die protestantischen Reichsstände 1608 zur Protestantischen Union zusammen. 1632 von Gustav II. Adolf erobert, verlor das zur bayerischen Landstadt degradierte Donauwörth nicht nur seine Eigenständigkeit, sondern auch gut die Hälfte seiner Einwohner. Diesen Aderlass konnte die Stadt erst im 19. Jh. wieder kompensieren. Kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Stadt in zwei Luftangriffen vor allem im Bereich des Bahnhofs und der Reichsstraße schwer zerstört. Wenn Sie die Stadt von oben überblicken möchten, können Sie dies im Rahmen einer Führung des Liebfrauenmünsters/Stadtpfarrkirche realisieren. Die im Kirchturm befindliche Glocke ist die größte Schwabens. Sie wird liebevoll als die kleine Schwester der Pummerin des Wiener Stephansdom bezeichnet.
Mehr erfahren Weniger anzeigenDurch das imposante Rieder Tor, dem einzig erhaltenen Tor der Stadtmauer, spazieren Sie auf die Insel Ried, die das Herzstück des alten Donauwörths war. Auf der in der Wörnitz gelegenen Insel lebten Fischer und Bootsmänner seit dem Jahr 500, die von hier aus die Entwicklung der Stadt antrieben.
Die ehemalige Klosteranlage der Benediktinermönche durchlebte eine abwechslungsreiche Geschichte. Errichtet wurde sie um 1125. Doch bereits ein Jahrhundert früher erreichte ein wertvolles Geschenk Donauwörth: Ein Teil des Heiligen Kreuzes wird als Reliquie in der Wallfahrtskirche verehrt.
Das langgestreckte Gebäude wurde 1715/16 als Kaserne für über 400 Soldaten errichtet. Vor den Mauern der Stadtmauer wurde es später als Lazarett, dann als Invalidenhaus genutzt. Heute im städtischen Besitz ist es ein versteckter, romantischer Ort mit einer besonderen Atmosphäre.
In den Gemäuern des ehemaligen Klosters ist heute das Puppenmuseum mit knapp 200 Figuren der Puppenkünstlerin Käthe Kruse untergebracht. Die Sammlung ist liebevoll arrangiert und zeigt unter anderem Exotenpuppen aus den 1930er Jahren. Käthe Kruses Biographie gibt einen eindrücklichen Einblick in das Leben vor etwa 100 Jahren.