Hauptkatalog 2022
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Rad und Schiff 2022
Kleiner historischer Überblick
Passau ist das Verwaltungs-, Wirtschafts-, und Kulturzentrum des östlichen Niederbayerns und seit 1978 auch Universitätsstadt. Sie ist Grenzstadt am Zusammenfluss
von Donau, Inn und Ilz und hat ca. 50.000 Einwohner. Die Altstadt liegt auf einer schmalen Halbinsel am Zusammenfluss von Inn und Donau. Zu beiden Flussufern hin fallen die Gassen teilweise in steilen Treppen ab. Das Stadtbild hat dank italienischer Baumeister ein fast südländisches Flair und ist geprägt durch Häuser im Stil der Inn- und Salzachbauweise. Deshalb wird Passau des öfteren auch als das „Venedig Bayerns“ bezeichnet. Jenseits der beiden Flussufer steigt die Landschaft in grünen Hügeln an. Überragt wird die Stadt durch die Veste Oberhaus. Erste nachweisbare Funde aus der Römerzeit gibt es um 80 n. Chr. Zu dieser Zeit wurden die Kelten von den Römern abgelöst. Um 450 bis 480 n. Chr. beginnt für Passau die Zeit des heiligen Severin von Noricum, der in der Innstadt um 460 n. Chr. eine kleine Gebetszelle und das erste Kloster Bayerns errichtete. Severin gilt als Apostel der ehemals römischen Provinz Noricum. Bedeutend für Passau war das Jahr 739. In dem Jahr erklärte Bonifatius die Stadt zum ständigen Bischofssitz. Im Laufe der Jahre übernahmen die Bischöfe in der Stadt die Regierungsgewalt. Im Jahre 1217 wurde Passau Fürstbistum. Handel und Gewerbe blühten auf und durch die Schifffahrt erlangte die Stadt Reichtum. Kunst und Literatur wurden in der Stadt immer gepflegt. So entstand um 1203 hier die Fassung vom Nibelungenlied.
Die aus der Zeit des Nationalsozialismus stammende Nibelungenhalle wurde im Februar/März 2004 abgerissen. An ihrer Stelle ist eine moderne Stadtmitte samt Hotel, Kaufhaus und ein Multiplex-Kino getreten. Funktionale Nachfolgerin der Nibelungenhalle ist die neu errichtete Dreiländerhalle.
Nach einem schweren Stadtbrand 1662 verband der Architekt Carlo Lurago aus Kostengründen den Chor und das Querhaus der Spätgotik mit einem neuen barocken Langhaus. Im Inneren befindet sich mit 17.974 Pfeifen und 233 Registern die größte Domorgel der Welt.
Das Zweigmuseum der Archäologischen Staatssammlung München wurde 1982 eröffnet. Es befindet sich in einem spätmittelalterlichen Haus auf den Fundamenten des spätrömischen Kastells Boiotro. Reste der Kastellmauern und der Wachtürme sind im Freigelände und im Museum konserviert.
Von der Strafanstalt zum Museum: Die Veste Oberhaus gehört mit ihren 65.000 m² umbauter Fläche zu den größten und mächtigsten Burganlagen Europas. Unter Kaiser Napoleon Bonaparte wurde die Veste als Grenzfestung gegen Österreich genutzt. 1822 wurde die „Bastille Bayerns” dann Staatsgefängnis für politische Gefangene und bis 1918 als Militärstrafanstalt genutzt.
Dieses Museum befindet sich im Hotel „Wilder Mann” am Rathausplatz. Mit einer Sammlung von über 30.000 Gläsern ist es das weltweit größte Museum für böhmisches Glas. Dokumentiert wird die Glasgeschichte von Biedermeier bis Jugendstil.
Das Museum befindet sich seit 1990 in einem der schönsten Altstadthäuser Passaus. Zehn wechselnde Austellungen im Jahr zeigen die Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts. Durch umfassende Einzelausstellungen zu Gustav Klimt, Franz von Stuck, Egon Schiele, u. a. hat sich das Museum europaweit großes Ansehen erarbeitet.